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(K)eine Fahrkarte in die Zukunft!? Gedanken zum Zukunftskongress DIE LINKE

8. November 2014

Tl;dr Warum die Idee, einen Zukunftskongress der Partei Die Linke durchzuführen eine gute ist, Die Linke als Partei das unentdeckte Land „Zukunft“ Freudig, ohne angst erkunden muss und Kulturoptimismus und Netzpolitik dabei wichtig sind.

 

Vom 24. bis zum 26. April 2015 veranstaltet DIE LINKE in Berlin einen Zukunftskongress. Bei dem Zukunftskongress geht es darum, die gesellschaftlichen Bedingungen für eine sozial gerechte und ökologische Zukunft zu diskutieren.

Zukunftskongress DIE LINKE

Die Frage, die die Sprecher*innen der LINKEN als Veranstalter*innen stellen lautet „wie wollen wir in die gesellschaftliche Diskussion um eine Zukunft jenseits des neoliberalen Finanzkapitalismus eingreifen und linke Alternativen stärken?“

Im Mittelpunkt des Zukunftskongresses stehen die Fragen: Wie wollen wir die Gesellschaft verändern, an welchen Widersprüchen setzen wir an, mit wem wollen wir das gemeinsam tun? Es geht also auch um die Zukunft und die Zukunftsfähigkeit der Linken und der LINKEN selbst.

Klaus Lederer (Berliner Landesvorsitzender), Halina Wawzyniak (MdB) und Stefan Hartmann (stellvertretender sächsischer Landesvorsitzender) haben dazu ein Thesenpapier unter der Überschrift „Die Zukunft kommt ganz sicher. Aber gestalten wir sie mit?“ veröffentlicht.

Darin zeichnen sie das Bild einer Partei, die von Stillstand und einer „existierenden Debattenunkultur“ geprägt sei. Der LINKEN sei die Kompetenz zugeschrieben worden, Partei der sozialen Gerechtigkeit zu sein, den Finger in die Wunde zu legen, die richtigen Fragen aufzuwerfen. „Aber das reicht nicht ewig.“  Die sozialen Proteste gegen die Agenda 2010 seien „so nicht mehr vorhanden“, übrig geblieben nur Protestfragmente, temporäre, diffuse Aufwallungen wie die „Montagsmahnwachen“ oder eine „von uns selbst simulierte soziale Bewegung. Weiter heißt es: „Der immer wieder ersehnte und beschworene Protest von links als Triebfeder progressiver Gesellschaftsveränderung bleibt nicht nur marginal, sondern nicht selten lebensfern und selbstreferenziell.

Ausbrechen aus Kategorien

Wir müssen ausbrechen aus den Kategorien, Rastern, Floskeln, Strömungsgeographien der gegenwärtigen Partei DIE LINKE.“ Sie werde dabei „manch lieb gewordene simple Gesellschafts- und Konfliktbeschreibung“ in Frage stellen müsssen, auch „manch lieb gewordenes Freund-Feind-Denken, in dem sie sich in den zurückliegenden Jahren eingerichtet hat“.

Das betrifft nicht nur DIE LINKE selbst, sondern eigentlich alle „Player“ im gesellschaftlichen Raum, Gewerkschaften, Initiativen, auch „die in unserer Partei wie ein Fetisch angerufenen“ sozialen Bewegungen. „Wir, aber auch sie, verharren in Abwehrkämpfen. Da ist zurzeit wenig neu, wenig originell, wenig mobilisierend, wenig zukunftsfähig.

Ohne einen Zugewinn an „Gebrauchswert“, an Gesellschaftszugewandtheit, an inhaltlicher Substanz könne auch DIE LINKE ihre gesellschaftliche Funktion und Relevanz einbüßen. „Es gibt keinen Automatismus, keine historische Determinante, die uns quasi eine natürliche Existenzberechtigung im politischen Feld zuweist. Auch DIE LINKE kann aus der Zeit fallen.“ 

Ein offener, pluraler Kongress

Ihre Anforderung an den Zukunftskongress ist die an einen offenen, pluralen Kongress. „Wo wird über Zukunft diskutiert? Wer diskutiert über Zukunft? Welche Zukunftsvorstellungen werden diskutiert? Welche stellen den Status quo in Frage und welche sind auf seine relative Stabilisierung ausgerichtet?

Tom Strohschneider weist in seinem Beitrag zum Zukunftskongress „Jung kaputt spart Altersheim“ [] darauf hin, das die Zukunft der Partei DIE LINKE die Linken insgesamt betrifft. Er weist darauf hin das es wichtig ist, „wie die Linkspartei strategisch auf die sich verändern Rahmenbedingungen reagiert.“ Er stellt, zurecht fest, „das mit den leichten Korrekturen an der Rente mit 67 und mit dem Mindestlohn »linke Erzählungen«, die Antworten auf Gerechtigkeitsprobleme boten, von der SPD in einer Großen Koalition »umgesetzt« worden.

Sein Beitrag enthält außerdem eine sehr treffende Zusammenfassung der Wahlanalyse von Horst Kahrs. Dieser weist in seiner Auswertung der Landtagswahlen 2014 (Sachsen, Brandenburg und Thüringen) auf die „Tendenz zur »Vergreisung der Wählerschaft«“ der Partei DIE LINKE hin. Strohschneider weist auch darauf hin, das dieser Trend nach unten auch Organisatorisch in der Linkspartei eine Entsprechung findet.

Ausgehend von alledem formuliert er mit „Es ginge dann also darum, die eigene Politik daran zu messen, welche Antworten sie sowohl auf die beschleunigten Strukturveränderungen durch Kompetenzrevolution und technologische Entwicklung als auch auf die damit einhergehenden Fragen der Solidarität innerhalb der Klasse anbietet.“ seinen Anspruch an den Zukunftskongress.

Wenn die Vorsitzenden in ihrem Brief an die Menschen in DIE LINKE Sätze schreiben wie „Die Zukunft scheint verstellt. Das Schweigen darüber ist organisiert.“, dann schüttelt es mich. Das ist all das, was eine gute Verschwörungstheorie ausmacht: eine gestohlene Zukunft, eine finstere Macht, die über die Köpfe von wem auch immer „das Schweigen“, die Verschwörung, organisiert.

Ich denke: Die Zukunft ist vieles, auch ein unbekanntes Land und damit von Unsicherheit geprägt. Marx schrieb „Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen.“  Er hat recht und die Zukunft ist vieles, „verstellt“ ist sie nicht. Über den Rest des Satzes der Vorsitzenden lege ich den Mantel des Schweigens.

Klaus Lederer, Halina Wawzyniak und Stefan Hartmann schreiben „Die Gegenwart ist ein Feld von Widersprüchen und Auseinandersetzungen, durch die Zukunft konkret produziert wird“. Diese Widersprüche müssen wir analysieren und Auseinandersetzungen, die aus ihnen entstehen ausfechten, wollen wir die Zukunft selbstbestimmt gestalten.

Andererseits: für Mitglieder einer Partei, deren Programm mit der Feststellung beginnt, sie stehe „für Alternativen, für eine bessere Zukunft“, ist Angst, auch als Ausdruck der von uns entwickelten Programmatik, viel zu oft unser Motivator. Unsere Programmatik trieft oft vor Angst, Angst vor „dem Kapital“, Krieg, Überwachungsstaat, Marginalisierung, Angst vor der eigenen Bedeutungslosigkeit. Die Zukunft ist für uns ein unentdeckte Land und darum ist die Angst vor der Zukunft auch die Angst vor dem Unentdeckten . Diese Angst vor dem Unentdeckten verunmöglicht es uns oft, der Zukunft voller Neugierde und Enthusiasmus entgegenzutreten.

Zukunft, dieser Ort, an dem noch niemand war, lässt uns oft verzagen, nach Sicherheit suchen. Statt Visionen von ihm zu entwickeln, versuchen wir, ihn aus dem Bestehenden abzuleiten. Ideen von Zukunft, deren Entwicklung oftmals traditionsmarxistischen Theoriegerüsten verhaftet bleiben, wirken statisch, formelhaft. Oftmals sind die Mitglieder unserer Partei Theorien verhaftet, deren Weiterentwicklung eben auch aus Angst und Sicherheitsdenken verweigert wird. Aus so einem Denken lässt sich keine Idee von Zukunft entwickeln, die vom Althergebrachten abweicht. Schaut in unsere Schriften und Ihr werdet oftmals Angst statt phantasievolles Zukunftsdenken entdecken.

Aber wie das Denken über die Zukunft dem Aufbruch in ein unbekanntes Land gleicht, so sollte eines über unser Ziel dabei  das, was Ernst Bloch schrieb, klar sein:Es geht um den Umbau der Welt zur Heimat, ein Ort, der allen in der Kindheit scheint und worin noch niemand war.

Wir können auch anders

Doch wir können auch anders. Zukunft gestalten, verändern, anders sein. „Zukunft gestalten heißt, Veränderungen mit Enthusiasmus zu begrüßen, in Problemen die Chance auf grundsätzliche Verbesserung zu erkennen.

Experimentierfreude ist nicht immer gern gesehen, auch und gerade bei der Definition von dem, was „die Politik“ sein soll. Parteien, auch und besonders DIE LINKE werden an ihren Positionen gemessen, also an ihren Reaktionen auf externe Ereignisse.

Gestaltungswille, politische Ziele und Visionen sind für Parteien nur optionale Aspekte, da sich Wähler*innenstimmen vermeintlich nur mit dem Handeln im „Jetzt und Hier“ gewinnen lassen, nicht mit dem Versprechen einer anderen, besseren Zukunft. Es geht aber auch anders.

Viele Menschen, besonders die, für die das Netz kein Neuland, sondern Heim ist, betrachten die gesellschaftliche und technologische Entwicklung nicht als Gefahr, deren Auswirkungen die Politik möglichst umfassend abschwächen muss, sondern als die Möglichkeit, unsere Welt zum Besseren zu verändern.

Kulturoptimismus und Netzpolitik

Wir dürfen nicht das Gute wegwerfen, das uns der Fortschritt bringt, weil wir zu faul sind, soziale Lösungen zu finden“, und eventuelle schädliche Folgen eben dieses Fortschritts zu beseitigen.

Aus der Krise des ‚geistigen Eigentums‛ erwächst der freie Fluss von Wissen und Kultur.

Aus der Massenarbeitslosigkeit wird die Chance, das eigene Leben frei von Zwängen zu gestalten.

Aus der Kritik an unserem politischen Vorgehen schöpfen wir neue Motivation und hinterfragen unsere Ziele.

Da im Vorschlag der Parteivorsitzenden Kulturoptimismus und Netzpolitik nicht vorkommen, hier einige Themen, deren Behandlung unseren Zukunftskongress und meines Erachtens nach unsere Diskussionen in DIE LINKE bereichern könnten.

Liquid Democracy

In unserer Gesellschaft vollzieht sich ein ständiger Wandel der kommunikativen und sozialen Strukturen. Dieser Wandel wirkt sich nicht nur in sehr konkreter Weise auf unsere Lebensumstände als Privatpersonen aus, er ist auch ein wichtiger Faktor für die Entwicklung und den Aufschwung von innovativen Modellen für die politische Teilhabe als Bürger*innen. Als unkonventionelles Politikmodell zieht in den letzten Jahren das Konzept der Liquid Democracy immer mehr Aufmerksamkeit auf sich.

Was ist Liquid Democracy und wie sind die verschiedenen Anwendungsfälle von LD zu unterscheiden?

Bildung im Digitalen Zeitalter

Was ist Bildung in diesem Jahrtausend? Können wir mit den Fragen und den Antworten von gestern die Probleme von morgen lösen?

Das deutsche Schulsystem ist im Vergleich mit anderen Industrienationen schlecht: Die Schulabschlussquote ist geringer, die Ausbildung der Kompetenzen schwächer, der Bildungserfolg korreliert stärker mit der sozialen Herkunft – und das alles bei relativ hohen Kosten. Diese Befunde sind seit langem bekannt, bleiben aber weitgehend unverändert. Es werden immer wieder Verbesserungsvorschläge und Lösungsansätze auf der Detailebene diskutiert und hin und wieder auch umgesetzt (wie etwa eine sechs- statt vierjährige Grundschulzeit oder ein zwei- statt dreigliedriges Schulsystem). Im Wesentlichen scheint das System jedoch unreformierbar.

Der digitale Wandel hat uns grandiose Chancen für selbstbestimmtes, kreatives, kollaboratives, kritisches und demokratisches Lernen gebracht. Wir haben sie nicht genutzt. Am Morgen nach der Erfindung des Internets stand der Erste auf, um die Revolution des Lernens auszurufen. Jahrzehnte später haben wir alles an Technologie, das für die Revolution nötig erschien. Und alle Ziele grandios verfehlt. Die Verheißungen blieben aus. Es kamen E-Learning anstelle von selbstbestimmtem Lernen, Friss-oder-Stirb-Apps anstelle von (De-)Konstruktionswerkzeugen, multimediale Vokabeltrainer anstelle von grenzenlosen Communities, elitäre Edu-Zirkel anstelle einer Demokratisierung des Lernens. Stattdessen haben wir bunte YouTube-Videos, die das Schulfernsehen der 1970er Jahre kopieren. Wir besuchen den Massen-Onlinekurs statt den Massen-Hörsaal, Google statt die Bibliothek. Mit digitalen Schulbüchern können wir praktisch weniger anfangen als mit den analogen Vorgängern. In das Lexikon kann eins inzwischen reinschreiben – macht aber keiner. Zeit für Ernüchterung. Oder?

Transparenz und Datenautonomie

Wie weit sollte Transparenz im politischen Alltag gehen? Was ist eigentlich Transparenz? Müssen die Bürger wirklich jeden Schritt eines Politikers verfolgen können, um ihm auf die Finger zu schauen? Oder kann auch die nachträgliche Veröffentlichung von Protokollen für Transparenz sorgen? Gibt es Unterschiede zwischen personen- bzw. handlungsfixierter Transparenz und dem geforderten ‚gläsernen Staat‛? Wie weit sollten Live-Streams und Open Data reichen?

Millionen Menschen in Deutschland nutzen das Internet gar nicht oder nur rudimentär. Während die sogenannte Netzgemeinde es in Talkshows und die Feuilletons der großen Zeitungen schafft, fallen ganze Gesellschaftsschichten hinten über. Gleichzeitig sind sie alle vom Kontrollverlust, dem Verlust der Verfügungsgewalt über ihre Daten betroffen.

Gleichzeitig wiederum stammt das Konzept ‚Datenschutz‛ in der kontinentaleuropäischen Tradition in seiner jetzigen Ausprägung aus dem späten 20. Jahrhundert. Im 21. Jahrhundert ist dieses überholt und muss durch etwas neues ergänzt, besser ersetzt werden.

Plattformneutralität?

Aufbauend auf die Forderung der Netzneutralität stellten einige in der ‚Netzbewegung‛ vor einigen Jahren die Forderung der Plattformneutralität als mögliche politische Leitidee der digitalen Generation vor. Plattformneutralität soll gegenüber den Diensteanbietern, dem Staat und dem ökonomischen System diskriminierungsfreie Infrastrukturen einfordern.

Was definieren wir als Plattform und was nicht? Welche Eigenschaften muss sie aufweisen, was muss sie leisten und wo verlaufen die Grenzen des Plattformbegriffs?

Was ist eigentlich Neutralität? Die totale Gleichbehandlung, die Gleichstellung, die Blindheit gegenüber Unterschieden, oder nur Blindheit gegenüber bestimmten Unterschieden? Und was davon ist überhaupt praktisch umsetzbar?

Wie kann Plattformneutralität überhaupt implementiert werden? Welche Strukturen sind dafür notwendig und wie könnte eine Implementation aussehen, welche Seiteneffekte könnten auftreten?

Muss Mensch arbeiten?

Was bedeutet Arbeit in unserer Gesellschaft? Was Arbeitslosigkeit? Welche Verpflichtung haben wir, zur Gesellschaft beizutragen und wer beurteilt das im Einzelfall? Wie mit HartzIV etc. umgehen auf dem Weg zum BGE? Der Beruf eines Menschen konstituiert wesentlich seinen sozialen Status. Ist der hoch, hat der Mensch mehr Möglichkeiten, z.B. in Form von Beziehungen und Geld, die ihm zu mehr Freiheit verhelfen. Immer noch wird dieses System weitgehend als alternativlos präsentiert.

Welches Menschenbild liegt unserem Leistungsdenken zugrunde? Und auf der Grundlage von welchem Menschenbild wollen wir Politik machen?

Ein Anderer Blick auf Überwachung

Anne Helm sagte in ihrer Keynote zur Openmind 2014 zum Thema Überwachung : „Das gefährlichste an Überwachung ist nicht, dass eine Behörde meinen Pornogeschmack kennt.

Für Betroffene hat Überwachung ein ganz anderes Gesicht.

Dieses Gesicht zeigt sich zum Beispiel, wenn Menschen vor den Mauern der Festung Europa von Satelliten und Drohnen nur noch wahrgenommen werden als eine ‚kriminelle Masse‛. (Das Wording ‚kriminelle Masse‛ hat tatsächlich Einzug gefunden in Urteilsbegründungen von deutschen Richtern zu Pauschalurteilen, nach denen hunderte Menschen auf der Flucht inhaftiert oder abgeschoben worden sind).

Das Gesicht von Überwachung zeigt sich auch, wenn Menschen im Zuge von Racial Profiling auf Grund ihrer Hautfarbe verdächtigt und drangsaliert werden.

Das Gesicht von Überwachung zeigt sich dann, wenn Antifaschist*innen in Dresden zu tausenden per illegalen Funkzellenabfragen, Hausdurchsuchungen und DNA-Proben überwacht und kriminalisiert werden, weil sie sich Nazis in den Weg setzen.

Das Gesicht von Überwachung zeigt sich dann, wenn Erwerbslose ihre gesamte Lebensführung offenlegen müssen.

Und das Gesicht von Überwachung hat sich zum Beispiel auch gezeigt, als der Sozialwissenschaftler Andrej Holm nach monatelanger Überwachung inhaftiert worden ist, weil in seinen Vorträgen das Wort Gentrification vorkommt und weil er zu Treffen mit Freunden sein Handy nicht mitnahm.

In solchen Momenten ist es unsere Aufgabe diese Gesichter der Überwachung sichtbar zu machen und sich solidarisch zu zeigen.

Was Nun?

Das obenstehende zeigt: es gibt bedarf dafür, das Unentdeckte Land zu entdecken. Dies ist die Aufgabe eines Zukunftskongresses.Die Nachfrage nach einer zukunftsorientierten und kulturoptimistischen, nach einer grenzenlosen und solidarischen Politik, nach einem emanzipatorischen Freiheitsbegriff, der soziale Gesinnung und moderate Staatlichkeit vereint, steigt.

Daraus erwachsen aber Fragen über Fragen. Diesen Fragen muss sich ein Zukunftskongresse stellen. Das unentdeckte Land, die Zukunft, ist es aber wert, entdeckt zu werden. Um dazu beizutragen: lasst uns gemeinsam eine geilen Zukunftskongress Organisieren. Ein Unentdecktes Land wartet darauf, entdeckt zu werden.

 

—–Quellen, Anmerkungen—–

Dieser Post ist als mein Beitrag zu einer Diskussion innerhalb der Emanzipatorischen Linken (Ema.Li) zum Zukunftskongress  DIE LINKE 2015 entstanden.

Ich danke den Referrierenden der vielen Openmind Konferenzen, aus deren Unglaublichen Potential ich schöpfen durfte, um in die Diskussion von DIE LINKE andere Aspekte einzuführen.

Ich danke den Lektor*innen, die die den Text geändert, angepasst und besser gemacht haben: @eine_Biene @xoryps und @RalfMuschall

Sollte ich vergessen haben, etwas zu verlinken: anschreiben.

[1] Ich finde es witzig, das er als Titel seines Beitrags den eines Songs von Bärchen & Die Milchbibbies gewählt hat.

Piraten und Abtreibung

16. Januar 2014

Tl;dr Es geht um Spätabbruch, Fakten zu Schwangerschaftsabbrüchen und die Frage des Selbstbestimmungsrechts der Frau

Da wirft ein Mensch die Idee eines Schwangerschaftsabbruchs bis zum 9. Monat (auch Spätabbruch genannt) ohne Zwangsberatung in den Raum und sofort empören sich reihenweise Mitglieder der Piratenpartei. [1]

Würde es beim Empören bleiben, so wäre das ja ok.

Aber sie gehen weiter: Die, die NICHT diskutieren wollen ersetzt die Diskussion durch die Beschimpfung der Stichworgeberin. Wörter wie „Kindermörderin“, „Verfassungsfeindin“ , „Terroristin“ oder „Wegbereiterin für Euthanasie“ werden von einzelnen genutzt, als sei „Lebensschützer“-Propaganda Teil des Grundsatzprogramms der Piratenpartei. [2]

Der UN-Menschenrechtsrat und das BVerfGE als „Kindermörderin“?

Der UN-Menschenrechtsrat hat bei seiner 18. Generalversammlung im Jahre 2011 seine „Besorgnis über Hindernisse zum Ausdruck gebracht, die Schwangerschaftsabbrüchen da, wo sie gesetzlich zugelassen sind, in den Weg gestellt werden“ [3]. Der Berichterstatter, Anand Grover aus Indien, forderte bei der Übergabe des Berichts, „sämtliche Hindernisse zu Abtreibungen zu beenden“.

Nun ist die „soziale Indikation“ oder auch die „Fristenlösung“ sicherlich nichts anderes als eine „legale Restriktion“, deren Abschaffung der UN-Menschenrechtsrat fordert. Auch die „medizinische Indikation“ bei dem Spätabbruch bis zum 9. Monat stellt eine solche Restriktion dar, die beseitigt werden soll. Nun kann ich mich aber nicht erinnern, dass die, welche sich jetzt am lautesten empören, im Jahre 2011 schrieben: „Der „@UN-Menschenrechtsrat ekelt mich mit seiner Meinung zu Abtreibung einfach nur an“.
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#PiratinnenKon und Queer

8. April 2013

Ich freue mich, dass so viele Menschen in der Piratenpartei bereit waren, Zeit zu investieren, um einen Kongress wie die PiratinnenKon zu gestalten. Ich halte die bei dem Kongress besprochenen Themen für wichtig und bin überzeugt, dass die Ergebnisse die Beteiligten als Personen und die Piratenpartei als Ganzes weiterbringen werden.

Was ist „Queer“ eigentlich

Trotzdem kritisiere ich einzelnes an der #PiratinnenKon. Statt der expliziten Kritik jedoch etwas zu dem, was „Queer“ eigentlich ist. Denn daraus erschließt sich die Kritik dann von selbst, wie ich hoffe.

Was alle Lesenden verstehen sollte, ist, dass queer nicht nur für schwul, lesbisch oder ein modernes „gay“ steht, sondern für jede Ausgrenzung aus „normal“. Also auch bisexuelle oder andere Begehrensformen [1], die dem heteronormativen Normal widersprechen, der gesellschaftlichen Orientierung an heterosexuellen Beziehungen als Norm und Ideal. Lediglich Denkfaulheit oder falsch verstandene Hippness hat dazu geführt, dass sich „queer“ vor allem im deutschen Sprachraum als Synonym für „schwul/lesbisch“ durchgesetzt hat.

Erfunden wurde „queer“ in den 80er Jahren in den USA, von der Act-Up-Bewegung während der AIDS-Krise, als Kampfbegriff und als Verweigerung, sich auf eine eindeutige Identität festzulegen zu wollen. [2] Ins Deutsche lässt sich queer vielleicht am ehesten mit „schräg“ übersetzen. Nur dass hier niemand auf die Idee käme, von „schräger Theorie“ oder „schräger Politik“ zu sprechen. Einen politisch-kritischen Unterton besitzt der Begriff „queer“ nämlich nur selten, wenn er in der Subkultur auftaucht.

Aus Queer-Sicht ist die Vorstellung in Frage zu stellen, es gäbe naturgegeben genau zwei Geschlechter, die im „Normalfall“ durch ihr Begehren aufeinander bezogen sind. Aus dieser Norm wird auf gewisse Funktionen und Eignungen geschlossen (zum Beispiel Kinder zu bekommen und aufzuziehen). Und bei dieser Norm müssen wir fragen, welche Menschen sie ausgrenzt, an den Rand drängt und dabei ihre Körper und Psychen verletzt.

Gegenentwurf Queer

Queer geht über das tradierte Rollenverständnis hinaus. Queer begreift Geschlecht als Konstrukt, das Körper, Sexualität und soziale Geschlechterrollen miteinander verknüpft.

Die Komponenten „Mann“ und „Frau“, gesellschaftliche Orientierung an heterosexuellen Beziehungen als Norm und Ideal und Rollenverteilung gehören zusammen und haben sich in historisch-sozialen Prozessen zum Geschlechtsbegriff verdichtet, auch wenn in Deutschland die beiden letzten Punkte in den vergangenen Jahren rechtlich aufgeweicht wurden. Insgesamt sind diese Pole als Norm fest etabliert und haben sich tief in gesellschaftliche Verhältnisse, Denk- und Gefühlsstrukturen eingegraben.

Über diese Norm werden im Zusammenspiel z.B. mit einem Rasse- oder Volksbegriff Hierarchien hergestellt und reproduziert, die Einzelnen und Gruppen den Zugang zu gesellschaftlichen Möglichkeiten reguliert. Normabweichungen wurden und werden oftmals sozial nicht toleriert und als Krankheit dargestellt. Ganz zu schweigen von den vielfältigen Ausgrenzungen im sozialen Umfeld, auf der Straße, in der Arbeitswelt usw., die von unbewusst-versteckt bis offen gewalttätig reichen.

Queer stellt einen Gegenentwurf zur gesellschaftlichen Orientierung an heterosexuellen Beziehungen als Norm und Ideal, der Heteronormativität, dar. Das Infragestellen von Heteronormativität erfordert immer auch Kämpfe um die Sichtbarmachung nicht-heterosexueller Lebensentwürfe als auch die Organisation von Interessen.

Queer ist gelebte Normkritik

Im Gegensatz zu anderen, z.B. zu einzelnen feministischen Schulen, streitet Queer-Politik nicht für die Installation „besserer“ oder „neuerer“ hegemonialer Normen. Queer ist gelebte Normkritik.

Anders als frühere Emanzipationskämpfe, wie die der Frauen- oder der Schwulenbewegung, verweigert sich Queer einer Festschreibung auf einen Körper (Frau) oder eine sexuelle Identität (schwul). Neben den „klassischen“ Kämpfen, abweichende sexuelle Orientierungen vor Diskriminierung zu schützen und gleiche Rechte einzufordern, enthält Queer-Politik eine weitergehende Kritik an herrschenden Normalitäts- und Identitätszwängen. „Queer“ bedeutet nicht zwangsläufig Geschlecht auflösen zu wollen; doch ein weitergehender Anspruch, als nur Anerkennung für die eigene (geschlechtliche) Lebensform zu bekommen, sollte schon dabei sein.

Einigen sollte alle Queer das Streben nach einer Gesellschaft, die real post-gender ist.

Post-Gender und Cyborgmanifesto

„Post-Gender“ ist nicht, wie oft in der Piratenpartei gedacht, die Verneinung der Differenz von „Mann“ und „Frau“, sondern die Überwindung derselben. Wer akzeptiert, dass Geschlechter soziale Kategorien und Zuweisungen sind, kann darüber nachdenken, die kulturelle Prägung, die „Geschlecht“ ausmacht, zu überwinden.

Donna Haraway bringt die Bedeutung von „post-gender“ für Queer im Cyborgmanifesto (1995), das sie 1984 schrieb, schön auf den Punkt: „Einige Differenzen sind spielerisch; einige sind Pole von welthistorischen Systemen der Unterdrückung. ‚Erkenntnistheorie‘ handelt davon, den Unterschied zu kennen.“ [3] Das Cyborgmanifesto beschreibt die Vision einer Post-Gender-Gesellschaft als Überwindung des Rahmens von Sex und Gender.

Queer zu sein heißt, zuende gedacht, nicht mehr in die traditionellen Konzepte von Körper, Geschlecht und Begehren zu passen.

Diese Vorstellung wird im Cyborgmanifesto philosophisch untermauert. Das Cyborg ist das Geschöpf einer Post-Gender-Welt, Hybrid aus Mensch und Maschine, welche die Grenzen zwischen natürlich/künstlich, innen/außen, normal/pervers oder männlich/weiblich zusammenbrechen lässt. Das Cyborg verwischt diese scheinbaren Gegensätze, denn es befindet sich in einem Zustand, der jenseits dieser Gegensätze liegt.

An den Anfang des Cyborgmanifesto setzt Haraway die Frage: „Warum sollte unser Körper an unserer Haut enden?“ [3]

Queer offener und inklusiver

Daran anschließend stellt sich die Frage: Wieso sollen immer nur zwei Pole möglich sein? Erscheint nicht vielmehr eine Gesellschaft wünschenswert, die sich von Polen verabschiedet und für geschlechtliche Selbstbestimmung jenseits der zweigeschlechtlichen Logiken öffnet? Wenn Mensch diese Frage mit „Ja“ beantwortet, muss der nächste Schritt die Förderung der Idee des Erreichens einer Gesellschaft, die „post-gender“ ist, sein, und nicht der Beschluss, die Idee zu verwerfen, weil sich Deppen des Begriffs bemächtigt haben.

Queer ist gelebte Distanzierung vom Maskulinismus und solidarische Kritik an feministischen Projekten. Feminismus und Queer sind keine Gegensätze; in der Praxis gehen sie Hand in Hand.

Ich persönlich empfinde Queer als offener und inklusiver, weil feministische und LGBTQI-Themen und –Menschen Hand in Hand gehen.

Queer stellt den Versuch dar, die nominative Sicht von biologischem (sex) und sozialem (gender) Geschlecht zu überwinden und zu verflüssigen.

Beyond Gender oder eine postgender world, also ein Leben jenseits des Geschlechts ist für Queer eine erreichbar und erstrebenswert Perspektive. Mensch könnte auch sagen: Wir finden das gut. Wir streben das an.Wir wollen das. Wir kriegen das.

Ich danke @bastianhaas @t_bb_ @Panaschieren @ingwerbaer1 @acid23 @chaosrind und besonders @stoffeldearund @Ulan_ka für Korrektur, Kritik, Anregungen und Lektorat des Posts und eure Unendliche Geduls mit mir. Ihr seid Toll.

[1] sexuellem Begehren/desire

[2] Was ist Queer

[3] Cyborgmanifesto

Frauen an der Waffe

7. April 2013

Ein Gastbeitrag von @ErikBausB den ich gerne Veröffentliche, da die Diskussion seiner Thesen wichtig ist. Die Veröffentlichung ist keine Stellungnahme von mir zum Inhalt.

„Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen.“ (Platon)
Die Bundeswehr stellt für viele Menschen einen Arbeitgeber wie jeden anderen dar. Frauen haben lange dafür gekämpft, dort als gleichberechtigt anerkannt und eingestellt zu werden.

Kein Arbeitgeber wie andere

Nur zu gerne wird vergessen, dass es sich bei diesem Arbeitgeber um eine Institution handelt, die in Vergangenheit zur Verteidigung im Rahmen der NATO
eingesetzt wurde und aktuell weltweit friedensschaffende Maßnahmen durchsetzen soll. Diese Schattenseite soll genauer beleuchtet werden, um deutlich zu machen, was sich als Fazit ergibt.
Lächelnde junge Damen versprechen z. B. als Pilotin eine blendende Zukunft in einer hochtechnologisierten Umgebung. Kommt es allerdings zu einem Kampfeinsatz, ist bei entsprechender Ausstattung der Feindkräfte ein Abschuss nicht unwahrscheinlich.

Allein, möglicherweise hinter der Kampflinie (wenn man in heutigen Konfliktsituationen noch davon reden kann), verfliegt dieses Lächeln relativ zügig. Gelingt eine Rettung in sicheres Gebiet nicht, so steigt die Wahrscheinlichkeit einer Gefangennahme. Gerade bei Kriegsparteien, die von der Struktur her nicht unter die Genfer Abkommen III [1] fallen, kann dann ein bitteres Schicksal drohen. Berüchtigt für den laxen Umgang mit der Genfer
Konvention waren etwa die Kriegsparteien in den Konflikten im ehemaligen Jugoslawien.
Einer „Übung“ durfte ich beiwohnen und die Methoden kennen lernen, welche an Kriegsgefangenen angewendet werden. Verhöre, die unbekleidet durchgeführt werden, sind Entspannung im Vergleich zu den Stress Positions [2], in denen der Gefangene stundenlang ausharren muss. Da es sich hier nur um eine Übung gehandelt hat, wurde auf weitere Methoden der Befragung verzichtet; im Ernstfall ist aber damit zu rechnen.
Schläge, Elektroschocks, Waterboarding sind nur Beispiele, die hier anzuführen sind.

Bei Frauen ist auch Vergewaltigung nicht auszuschließen

Bei einer Frau ist auch eine Vergewaltigung nicht auszuschließen. Natürlich handelt es sich dabei um Kriegsverbrechen, aber diese werden, wenn überhaupt, erst nachträglich geahndet werden.
Begibt sich eine Frau in eine kämpfende Einheit, so ist im Ernstfall mit den üblichen Erlebnissen im Gefecht zu rechnen. Totalverluste und Verwundung in näherer Umgebung hinterlassen bei jedem Menschen Spuren. Bekannt sind Fälle aus der Fremdenlegion, bei denen das Erleiden solcherb Erlebnisse viele Jahre lang in Betreuung aufgearbeitet werden musste. So gibt es in meinem Bekanntenkreis jemanden, der wahrscheinlich jedes
Dreckloch in Schwarzafrika kennen lernen durfte.
Das Resümee aus dieser nüchternen Betrachtung von Gefangenschaft und Gefecht lautet, dass ein Verzicht auf Frauen an der Waffe keine Diskriminierung, sondern einen Schutz darstellt. Ein grenzwertiger Vergleich wäre der mit dem Kinder- und Jugendschutz. Auch hier möchte man junge Menschen vor Negativem schützen, und dieser Schutz wird nur
begrenzt in Frage gestellt. Manche Wunden eben nie. Deswegen heißt es auch: „Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen“ (Platon).
PS: Wer glaubt, dass sich aus dieser Betrachtung eine pazifistische Gesinnung meinerseits herleiten ließe, liegt falsch. Bewaffnete Konflikte halte ich auch in der heutigen Welt für notwendig. Was aber gewährleistet sein muss, ist eine Grundehrlichkeit bei den
Kriegsgründen. Dass die Bundeswehr sich nicht am Irakkrieg beteiligt hat, halte ich für richtig; dass sich die Bundeswehr nun bereits seit 10 (!) Jahren in Afghanistan engagiert, ist ganz klar eine Fehlleistung der Sicherheitspolitik aller beteiligten Nationen.

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Genfer_Konventionen#Genfer_Abkommen_III
[2] Sehr wenig adäquates Anschauungsmaterial aber hier ein Beispiel
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Vietconginterrogation1967.jpg

Queer und Feministisch Denkende Menschen in der Piratenpartei

17. März 2013

Am 06/07. April findet die  #PiratinnenKon statt. Auf dieser Konferenz geht es um das Thema “Frauen in der Piratenpartei”.

#PiratinnenKon

Die Position zur „Frauenfrage“ soll sowohl für innerhalb als auch für die Außendarstellung bestimmt werden. Ich finde dies wichtig und glaube, dass die Ergebnisse der Konferenz für Teilnehmer und Partei ein Fortschritt sein werden.

Feministisch denkenden Menschen in der Partei stellen wichtige Fragen und die Partei muss sich damit beschäftigen, weil bereits in §1 Ihrer Satzung steht, dass sie Piraten ohne Ansehen des Geschlechts in sich vereint, die eine moderne freiheitliche Gesellschaft auf- und ausbauen wollen.

Darum müssen bei der PiratinnenKon Feministen auch mit Nicht-Feministen sprechen. Dieser, durch die Feministisch denkenden Menschen angestrebte Dialog wird der Piratenpartei zum Vorteil gereichen, da er sie nachhaltig verändern wird.

#QueerKon und #HäkelKon

Am 16/17. August findet in Dresden die #QueerKon gemeinsam mit der #HäkelKon statt.

Bei der #HäkelKon, die sich als Inklusions-Plenum versteht, sollen verschiedene Teilbereiche gesellschaftlichen Lebens diskutiert werden. Hierzu gehört auch die Genderthematik (u.a. Equalismus).

Die #QueerKon soll alle queeren Gruppen zu einem Gespräch zusammen bringen. Hier soll man über verschiedene Teilbereiche gesellschaftlichen Lebens sprechen, besonders über Themen, bei denen in der Sprache oder Rollenzuteilung mit dem Geschlecht begründet wird.

Auf der #QueerKon sollen die Teilnehmer politische Standpunkte erstellen, die nicht wie bisher der Mehrheit sondern auch dem der queeren Minderheiten entsprechen. Die Unterdrückung der Minderheiten in Politik und Gesellschaft soll einem Miteinander aller weichen.

Was jeder bei der QueerKon verstehen soll, ist, dass queer nicht nur für schwul, lesbisch oder ein modernes „gay“ steht, sondern für jede Ausgrenzung aus „Normal“. Also auch transsexuelle, bisexuelle oder andere dem heteronormativen Normal widersprechende Begehrensform.

Grundlagen von Queer

Für Queer ist folgendes, nach meiner Meinung, Existentiell:

1) Queer ist gelebte Kritik an Heteronormativität: Heterosexualität wird als Grundbedingung und Urform aller sozialen Beziehungen betrachtet. Es gehört zu den Grundlagen heterosexueller Herrschaft, dass sie Bereiche durchzieht, die auf den ersten Blick nichts miteinander und schon gar nichts mit Sexualität zu tun haben.

2) Queerpolitik ist der Versuch, mit allem Handeln die Verflüssigung der Geschlechterverhältnisse zu erreichen. Das beinhaltet das permanente Reflektieren der persönlichen Zuordnung zu einem Geschlecht.Das beinhaltet auch, das unser Politisches Handeln zielgerichtet die Hinterfragung von Geschlechterverhältnissen angeht.

3) Die Frage der Kritik an Zweigeschlechtlichkeit: Das war zwar von Anfang an Bestandteil Queerer Kritik.

Feminismus und Queer

Wenn wir die Zweigeschlechtlichkeit kritisieren und die Kategorie „Geschlecht“ zum Konstrukt erklären, zweifeln wir die gesamten Geschlechterverhältnisse an. Die Tatsache, dass es nach wie vor Geschlechterhierarchien gibt, die die konkreten Lebensrealitäten der einzelnen – gesellschaftlich als Männer, Frauen oder Transen geschlechtlich einsortierten – Menschen prägen und dass es diese Hierarchien zu überwinden gilt, wird dadurch nicht beseitigt. In dieser Geschlechterhierarchie stehen weibliche und geschlechtlich uneindeutige Menschen am unteren Ende des Gefälles.

Die richtige und wichtige Forderung nach Darstellung von Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität als Ideologie und ihrer anschließenden Abschaffung kann bei den jetzigen Zuständen nicht heißen, dass im Namen von Queer angegriffen wird, wenn Frauen als geschlechtlich konstruierte Gruppe „Frauen“ politische Forderungen stellen. Trotz der Erkenntnis, dass es kein natürliches Geschlecht gibt, muss darstellbar sein, dass es unterschiedliche soziale und politische Identitäten gibt. Unterdrückungsverhältnisse nicht mehr zu kennzeichnen schadet in erster Linie den strukturell Unterlegenen.

Queer ist der Kampf gegen jegliche Normsetzungen in Auffassungen von Identität und Sexualität; darüber hinaus auch ansatzweise in der Analyse von „Rasse“. Queer ist auch der Versuch, einen emanzipatorischen Raum zu öffnen, in dem die Ausschlussmechanismen der Mehrheitsgesellschaft nicht reproduziert werden.Queer erweitert die klassisch feministischen Debatten gerade auf dem Gebiet der Sexualität. Queer thematisiert Sexualitäten aus einer nicht pseudoobjektiv Perspektive. Queer thematisiert und theoretisiert Heterosexualität und sogenannten „normalen Sex“ und nicht ausschließlich „das andere“. [3]

Unterschiedliche Unterdrückungserfahrungen

Queere Männer reden darüber, dass sie selber und andere Queere Männer homophob angemacht wurden. [3] Andere Menschen können nichts dazu sagen, weil sie ihre Diskriminierungserfahrungen nicht ohne weiteres damit gleichsetzen können. Denn während z.B. Frauen, auch als Queer, wie Freiwild angemacht bzw. herabgewürdigt werden, wird Transsexuellen  (queer) und Queeren Männern die Existenzberechtigung insgesamt abgesprochen. Hier wäre ein Ansatzpunkt für Solidarität: Empathie und Verständnis aufgrund einer geteilten Diskriminierungserfahrung.

Wir sollten auch hinterfragen, ob das verhalten von Queer gegenüber feministisch denkenden Menschen Fair ist, wenn ihnen vorgeworfen wird, das sie Schutzräume zur Ausgrenzung anderer nutzen wollen. Auch Queer beanspruchen Schutzräume. Hier legen sie aber andere Maststäbe an.

Letztendlich: Solange es noch Unterdrückung von Frauen als Frauen gibt, muss an queere Praxis der Anspruch des Antisexismus gestellt werden. Von queeren Personen ist das, ebenso wie von Frauen, Schwulen, Lesben, Männern, Tunten, Vulkanier und jedem anderen intelligenten Lebewesen einzufordern. Wir müssen die Potenziale von Queer kritisch nutzen und das bedeutet, zu reflektiert, dass außerhalb unserer Schutzräume Heteronormativität und Zweigeschlechtlichkeit immer noch bittere Realitäten sind. Wir müssen sehen, wo Queer und Feministisch denkende Menschen Überschneidungen und Berührungspunkte besitzen und darauf aufbauend gemeinsame Projekte anstoßen.

 [1] Bundessatzung der Piratenpartei

[2] Heteronormativität beschreibt eine Weltsicht, die Heterosexualität als soziale Norm postuliert. Damit einhergehend ist ein meist unhinterfragtes, ausschließlich binäres („zweiteiliges“) Geschlechtssystem, in welchem das biologische Geschlecht mit Geschlechtsidentität, Geschlechtsrolle und sexueller Orientierung für jeden gleichgesetzt

[3] Einer der interessantesten Punkte, das Streben nach einer Gesellschaft, die PosGender ist hat Donna Haraway in Ein Manifest für Cyborgs. Geschrieben

[4] Ich kann hier nur von „Männer“ Erfahrungen schreiben, da ich meine Erfahrungen in dieser Frage als Sozialer und Biologischer Mann gemacht haben.

Wenn der Otto-Versand Post erhält oder: Offene Briefe und Politik

6. März 2013

Seit gestern steht auf der Web-Seite der Piratenpartei Baden Württemberg ein „Offener Brief an den Otto-Versand, 22172 Hamburg“[1]

In diesem offenen Brief geht es darum, dass im Otto-Onlineshop ein Mädchen-T-Shirt mit dem Aufdruck »In Mathe bin ich Deko« angeboten wird, welches es in dieser Form nur für Mädchen erhältlich ist. Dazu stellt der offene Brief richtig fest: „Dieser Aufdruck ist ein klassisches Beispiel für Diskriminierung und Alltagssexismus, wie ihn Frauen täglich erfahren müssen.“

Ich habe diesen offenen Brief unterstützt.

Es folgen viele unterstützenswerte Fakten zu der Tatsache, dass Mädchen in Mathematik genauso begabt wie Jungen sind, außer wenn sie dummgeredet werden. Insgesamt ist der Brief klug formuliert und argumentiert weit ab von eifernden missionarischem Gehabe.

Ich habe diesen offenen Brief unterstützt, weil er die private Meinung von Mitgliedern der Piratenpartei Baden-Württemberg darstellt. Ich finde, wenn Menschen das mit der Mitmachpartei machen, so will ich dem nicht im Wege stehen und einen Streit vom Zaun brechen, was mir an der Position nicht passt. Mitglieder einer Partei sollen und müssen ihre eigene Meinung artikulieren, auch wenn andere Mitglieder dieser Partei eine widerstreitende haben, solange beide vom Grundsatzprogramm und den Werten dieser Partei gedeckt sind.

Wäre dieser Brief allerdings als Meinung der Piratenpartei Baden-Württemberg verbreitet worden, so hätte ich ihn nicht unterstützt.

Otto ist der falsche Adressat

Das Otto-Shirts mit einem sexistisch-blöden Spruch verkauft ist das eine. Das andere ist: es gibt anscheinend einen Markt dafür und der will bedient werden. Der moralisierende Aufschrei darüber ist heuchlerisch.

Eine Diskussion darüber, ob man mit Sexismus Geld verdienen darf ist eine rein moralische. Sie ist nie politisch und würde auch keine politischen Folgen haben. Indem Otto Sexismus nicht mehr als Umsatzquelle ansieht, verschwindet er nicht aus der Gesellschaft. Wenn Otto das Shirt aus dem Sortiment nimmt ist erreicht, dass der Spruch in dem Sortiment nicht mehr erkennbar ist. Sonst nichts.

Der „Datenträger“ verschwindet, aber nicht die Daten. Das aber ist nichts anderes als reine Symbolpolitik. Ich will, das sexistisches Denken aus dieser Gesellschaft verschwindet. Ich will nicht, dass es durch moralische Ächtung unter den Ladentisch verbannt wird, aber weiter existiert.

Aussagen wie „Umso mehr würden wir von einem Versandhaus Ihrer Größe und Ihres Standes erwarten, dass Sie solchen Unsinn nicht unterstützen“[1] sind schlicht irreführend. Ab welcher Größe eines Unternehmens erwarten wir denn, dass Sexismus unterstützt wird? Welchen Ruf hat ein Unternehmen zu haben, das Sexismus als Kleidung verkauft?

Intelligenzallergiker, die diese Shirts für Kinder kaufen

Der richtige Adressat für diesen Brief wären Intelligenzallergiker, die diese Shirts für ihre Kinder kaufen und so ihre sexistische Einstellung den Kindern auf den Leib schneidern.

Es ist das Recht dieser „Eltern“, das zu tun. Es entspricht unserem Wertesystem, klar zu machen, dass es einerseits das Recht der Eltern ist, solche Shirts zu kaufen. Wir müssen auch klar machen, dass es andererseits das Recht der Kinder ist, das Tragen solcher Shirts zu verweigern.

Als drittes, und wichtigstes, müssen wir klären, wie wir als Partei zu dem Denken, das die Shirts ausdrücken, stehen.

Wenn wir Sexismus ablehnen, weil er pauschalisierendes Denken über Menschen fördert und Menschen diskriminiert, müssen wir politisch gegen ihn Stellung nehmen. Die Sprüche sind sexistisch, Sexismus ist politisch zu bekämpfen.

Wir müssen klar machen, dass wir es für politisch fatal halten, wenn Kinder solche Shirts tragen. Ohne moralisches Geifern, Zeigefinger und Verbotsalarmismus. Sachlich und politisch.

Wie gesagt, Respekt vor der Arbeit, die in dem Brief steckt, danke für die klaren Worte zu Sexismus. Der Rest ist Politik und muss politisch betrachtet werden. Darum sind wir in einer Partei.

Ich danke Bastian Haas für das Lektorieren diese Beitrags

[1] Offener Brief an den Otto-Versand, 22172 Hamburg http://piratenpartei-bw.de/2013/03/05/offener-brief-an-den-otto-versand-22172-hamburg/

Sexismus und andere Widerlichkeiten

29. November 2012

Am 27. November ist ein Mann von seiner Funktion im Landesvorstand BW zurückgetreten. [1]

Am 26. November ist eine Frau von ihrer Funktion in einem Bezirksvorstand in BW zurückgetreten und aus der Piratenpartei ausgetreten.[2]

Der Mann tritt ohne Angabe von Gründen von seiner Funktion zurück.

Seinen Rücktritt bedauern, öffentlich auf der Mailingliste des LV BW: der Landesvorsitzende, ein Stellvertretender Bundesvorsitzender, ein Bezirksvorsitzender, und andere. Keiner von 17 Schreibern Fragt nach Gründen.

Die Frau tritt ohne Angabe von Gründen von ihrer Funktion zurück.

Ihren Rücktritt bedauern, öffentlich auf der Mailingliste des LV BW: der Vorsitzende ihres Bezirks und ein weiteres Mitglied der Piratenpartei. Zwei von 4 Schreibern bemängeln das fehlen von Informationen bezüglich des Rücktritts.

Am 28. November 2012 nimmt der Mann auf seinem Blog Stellung zu seinem Rücktritt und gibt dort unter anderem den Vorwurf der Intransparenz bei der Arbeit im Lavo gegen ihn als Grund an.[3]

Am 27. November 2012 nimmt die Frau auf der Mailingliste BW Stellung zu ihrem Rücktritt und erklärt dort unter anderem „Das Sexisten-Thema hat enorm zugenommen, ich habe mich am Ende als Frau nicht mehr wohl gefühlt“.[4]

Der Erklärung des Mannes folgen wortreiche Postings auf der Mailingliste, in denen klarstellt wird, das die die Vorwürfe, die ihm gemacht wurden, haltlos sind. Hier äußert sich auch ein stellvertretender Bundesvorsitzender.

Der Erklärung der Frau folgt eine bitte um Konkretisierung des Sexismus Vorwurfs.

Die Erklärung erfolgt.

Die Erklärung, die sie Liefert, ist ein Armutszeugnis für die Piratenpartei.

Sie schreibt, das in ihrem Umfeld „zu viele Sexistische Kommentare gefallen sind“. Sie schreibt, das sie sich „nicht mehr als Mensch (Frau) sondern wie ein Stück Fleisch das man in ein Rudel Wölfe wirft“ gefühlt hat.

Ein einziger Schreiber bezieht dazu Stellung, er zeigt sich entsetzt über das geschehene und  zieht Rückschlüsse für die Piratenpartei.

Your back’s against the wall

There’s no one home to call

An diese stelle mache ich einen cut. Das pure gegenüberstellen der beiden fälle zeigt sehr deutlich das Vorhandensein von Doppelstandards in der Behandlung von Mann und Frau in der Piratenpartei. [5]

Die pure Gegenüberstellung beider Fälle zeigt, das der Mann dieser Partei wichtiger ist. Als er seinen Rücktritt Begründet, wird er, höchst Prominent, gegen Angriffe verteidigt.

Von der Frau wird eine Begründung für ihren schritt eingefordert. Als sie ihn begründet, wird von ihr eine Klarstellung gewünscht. Nachdem sie diese geliefert hat, passiert ….nichts.

Ich war nach, nachdem ich gelesen habe, das sich Mel in der Piratenpartei nicht „mehr als Mensch (Frau) sondern wie ein Stück Fleisch das man in ein Rudel Wölfe wirft“ fühlt, entsetzt.

Ich kenne Mel eigentlich als sehr offenen, Freundlichen, aber auch verletzlichen Menschen. Ich habe in den letzten Monaten mehrmals mit ihr über twitter und per Mail verschiedene Themen diskutiert. Dabei ist mir nie aufgefallen, wie unwohl sie sich in der Piratenpartei fühlt. Das bedauere ich für mich und es tut mir leid. Es tut mir leid, das ich Mel nicht das Gefühl vermittelt habe, mit mir über „Sexistische Kommentare“ und das vorgehen gegen die Urheber Reden zu können.

Das ist die eine ebene, die des persönlichen Versagens im Konkreten Fall.

Die andere Ebene ist die des Politischen Umgangs mit diesem Fall.

Ein solcher Politische Umgang ist schlich nicht vorhanden.

You’re forgetting who you are

You can’t stop crying

Wenn eine Frau, weil sie das sie umgebende Sexistische Klima nicht erträgt, von ihrer Funktion zurück und aus der Partei austritt, wird dies nicht diskutiert.

Klar ist, dass die Piratenpartei nicht außerhalb der Gesellschaft steht, sondern tief in ihr und ihren Strukturen und Denken verwurzelt ist. Nur aufgrund ihrer emanzipatorischen Ansprüche werden Mitglieder der Piratenpartei nicht zu besseren Menschen. In unserem Umfeld, zum Beispiel bei Stammtischen, deren Teilnehmer als weitestgehend politisiert bezeichnet werden können, fehlt viel zu häufig das Bewusstsein für antisexistische Themen.

Eine Verbale Ablehnung von Sexismus gehört zwar in der Piratenpartei inzwischen beinahe zum Selbstverständlichen Standard, wird jedoch kaum mit Inhalten gefüllt. So kommt es nicht selten vor, dass Blogs mit sexistische Texten unreflektiert weiterverbreitet werden. Wird dies, selten genug, thematisiert, ist die Reaktion oft Unverständnis. Da wird geschrieben, man dürfe das alles nicht zu ernst nehmen, schließlich sei es ja nur ein Text, das alles sei nur eine Interpretationsfrage etc.

Auch in anderen Piraten Strukturen ist Sexismus ein niemals endendes Thema. Trotz des vielen Geschriebenen und Gesagten sind im Bezug auf die Sensibilisierung gegenüber Sexismus und den Umgang miteinander kaum Fortschritte sichtbar geworden. Im Gegensatz zu anderen Themen verlaufen Diskussionen über Sexismus oft emotional aufgeheizt und kommen über das Gerede von nötigen Strukturänderungen selten hinaus.

It’s part not giving in

Part trusting your friends

Außerdem scheint es, als immer und immer wieder dieselben Diskussionen geführt werden.

Wir sprechen das Thema immer und immer wider an, weil es immer und immer wieder „Fälle“ wie die den jetzigen gibt.

Diese „Fälle“, die vieles, nur keine „Einzelfälle“ sind, sollten uns innehalten lassen und von uns zur Ruflektion unserer Strukturen und des Umgangs Miteinander bewegen.

Wir müssen uns der Frage stellen: warum sprechen Frauen Sexistische Vorfälle, Queer homophobe Vorfälle nicht offen an? Und wenn sich sich zu Ohnmächtig fühlen, den Diskriminierenden offen entgegenzutreten, warum sprechen sie solche Vorfälle nicht bei Menschen an, denen sie Vertrauen?

Das Problem hier ist die Angst, zu versagen, das Unbehagen, sich durch ansprechen des Problems aus der Gruppe zu Exkludieren. Die Angst, wenn man die Diskriminierung anspricht, nicht gegen den Diskriminierenden alleine zu stehen, sondern sich auch noch mit den immer vorhandenen Verharmlosern solcher fälle auseinander setzen zu müssen.

Diese Ängste können nur überwunden werden, wenn sie aktiv angegangen werden und sich nicht auf einem Status Quo ausgeruht wird.

Frauen in der Piratenpartei gehen oftmals, aufgrund der angst, aus „der Gruppe“ ausgeschlossen zu werden, Kompromisse in Bezug auf die Thematisierung sexistischer Verhaltensweisen ein.

Oft genug verzichten sie auf das Ansprechen von Sexismus, obwohl sie ihnen eigentlich wichtig wäre, weil sie negative Reaktionen befürchten.

Diese Reaktionen müssen nicht verbal geäußert werden, ein Augenrollen oder andere Anzeichen von genervt sein reichen oftmals aus, um Frauen einzuschüchtern.

Das diese Anzeichen unwidersprochen belieben vermittelt Frauen, dass kein Interesse an einer Auseinandersetzung über das Thema gibt.

Sexismus wird innerhalb der Piratenpartei nicht nur belächelt, sondern auch gerne übergangen oder kleingeredet. Frauen werden so gezwungen, Kompromisse einzugehen. Sie tun das, um sich nicht den Vorwurf auszusetzen, sie würden ständig Nebensächlichkeiten „eskalieren lassen“.

Wenn die Piratenpartei gesellschaftlichen Sexismus und eigenes sexistisches Verhalten ignoriert, wird sich nichts ändern.

You do it all again and I’m not lying

Wir müssen aber dringen etwas ändern.

Wir müssen aus der Piratenpartei (wieder?) einen Ort machen, in dem jeder Mensch sich traut, seine Probleme mit Wertenden Äußerungen, Abwertungen und Diskriminierung ohne Angst anzusprechen.

Wir müssen ein Klima erzeugen, das Menschen nicht verängstigt, sondern in der Gruppe stark macht. Wir müssen, wenn ein Mensch Diskriminierung anspricht, dies nicht zerreden und instinktiv dem Diskriminierenden beispringen, weil er angeklagt ist.

Wir müssen Diskriminierendes Reden gemeinsam objektiv analysieren und dann Partei ergreifen, ohne Opfer aus der Gruppe zu Exkludieren. Sogar wenn wir anderer Meinung als das Opfer sind: wir müssen dem Opfer zuhören, dürfen seine Gefühle und Empfindungen nicht als von vornherein Unbegründet abtun.

Wir alle müssen uns aufgefordert fühlen, unser verhalten und handeln selbst zu Reflektieren und die Diskussion bzw. Befassung mit dem Thema Sexismus ernst zu nehmen!

 

Zwischenüberschriften aus The Gossip – „Standing in the way of control

[1] Rücktritt

[2] Rücktritt BZV S

[3] Macht euren Scheiss doch selbst…

[4] Stellungnahme Rücktritt BzV S

[5] Doppelstandard

Sind Quoten Scheiße?

24. Oktober 2012

Zunächst zum Titel dieses Beitrags: Ja, ich finde Quoten scheiße, weil sie grundlegende Probleme nicht beseitigen, die Kategorien von Heteronormierten Geschlecht verfestigen, ebenso wie Ungerechtigkeit und Ausgrenzung gegenüber allen, die nicht Heteronormierter „Mann“ oder Heteronormierte „Frau“ [1] sein wollen.[3]

Ich werde aber, trotz allem, immer die Anhänger von Quoten unterstützen.

Ich unterstütze die Einführung von Quoten, weil sie meine Stellung als Queer in dieser Gesellschaft nicht verschlechtern, aber „Frauen“ größere Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Dies beinhaltet die Chance auf eine positive Veränderung für mich. Der Status Quo tut das nicht.

Festzustellen ist, dass es bei der Politik der Gleichstellung innerhalb der Piratenpartei, offensichtlich, ein politisches Problem gibt. Ich meine jetzt nicht jenes pseudo Problem, das als Geschwätz vom „Postgender“ sein der Piratenpartei daherkommt.

„Postgender“ ist nicht, wie oft in der Piratenpartei gedacht, die Verneinung der Differenz von „Mann“ und „Frau“, sondern die Überwindung derselben. [4]

…Schwule Mädchen – Sondereinheit “

Das Politische Problem will ich am Folgenden deutlich machen, was ich dem Antragsportal des LV Bayern entnommen habe. [5]

Plattitüde zur Quote 1:

…Wir stehen Frauenquoten grundsätzlich skeptisch gegenüber und halten sie für kein geeignetes Mittel, das Zusammenleben der Geschlechter in unserer Gesellschaft zu gestalten. “

Richtig ist, dass die Quote keine geeignetes Mittel ist, Zusammenleben der Geschlechter in unserer Gesellschaft zu gestalten. Das will sie auch gar nicht. Sie will einzig die Dominanz des einen Geschlechts über das andere beenden. Die Frage ist jedoch auch, ob die Herrschende Realität, in der „Frauen“ die Hälfte des Himmels (und der Erde) Vorenthalten wird, ein geeignetes Zusammenleben der Geschlechter zu gestalten? Der Beantwortung dieser Frage weichen die Quoten Gegner übrigens immer aus und erklären sie „für in dieser Frage nicht relevant.“

Die Quote hat im Übrigen nichts mit zusammenleben zu tun. Sie Organisiert Gesellschaftliche Teilhabe, nicht zusammenleben. Selbst wenn ich annehme, das Quoten Einfluss darauf haben, wie „Lebewesen miteinander existieren“, [6] warum ist die bestehende Art, der quotierten vorzuziehen?

Plattitüde zur Quote 2:

…In unserem Grundsatzprogramm bekennen wir uns zur Vielfalt der Lebensstile und zur freien Entscheidung jedes Menschen für den selbstgewählten Lebensentwurf und die von ihm gewünschte Form des Zusammenlebens.

Eine Gesellschaft, in der wesentliche Teile des gesellschaftlichen Lebens durch Quoten gelenkt werden, würde diese freie Entscheidung deutlich einschränken.“

Das Bekenntnis zum Grundsatzprogramm ist schön, hier aber schlicht bekloppt und deplatziert.

Quoten stören nämlich nur eine Form von Lebensstiel und eine Form Lebensentwurf aber absolut keine Form des Zusammenlebens.

Sie stören jenen Lebensstiel, der beinhaltet, dass „Frauen“ dem „Manne“ untertan sind, der darum die Herrschaft des „Mannes“ über die „Frau“ als Lebensentwurf beinhaltet. Die Quote beinhaltet übrigens keinerlei Normierung des Zusammenlebens. [6]

Prosaisch auch der letzte Satz, in dem behauptet wird, das Quoten irgendeine Form von freier „Entscheidung deutlich einschränken“.

Hier ist mir nicht klar, welche. Wenn Gleichberechtigung herrschte, wäre alles in dieser Gesellschaft, für das das eine wie das andere Geschlecht Interesse zeigte, sowieso, mahl mehr, mal weniger Quotiert. Auch ohne Formale Quote.

Wenn Gesellschaft und Kultur nicht strukturell an der sozialen Kategorie „Mann“ ausgerichtet wären, so gäbe es schon längst Wahlfreiheit. Wenn nicht die Stabilisierung der Gesellschaftlichen Privilegien der sozialen Kategorie „Mann“ betrieben würde, wäre eine Diskussion um Quote gar nicht nötig.

Ach ja: Quoten schränken niemanden ein. Nun kann es sein, das unter „Einschränkung“ verstanden wird, das die Bevorzugung von „Männern“ durch die Praxis, dass „Frauen“ bei gleicher Qualifikation einen Job nicht bekommen, abgeschafft wird eine „Einschränkung“ von „Männern“ sei.

…Schwule Mädchen – Kampfeinsatz “

Plattitüde zur Quote3:

…Anstatt gleiche Lebensentwürfe vorzugeben, wollen wir Chancengleichheit herstellen, die dem Individuum eine möglichst freie Entscheidung ermöglicht; nicht nur Chancengleichheit von Frauen im Vergleich zu Männern, sondern nachhaltige Chancengleichheit für alle Menschen und in Bezug auf alle Merkmale, aufgrund derer Diskriminierung stattfindet.“

Den Eindruck zu erwecken, dass durch die Quote „gleiche Lebensentwürfe“ vorgegeben werden ist in sich schon eine durch nichts auch nur zu belegende Schräge These. Belassen wir es bei dieser Feststellung.

Das weitere unterbietet diese Eingangsthese jedoch noch.

Klar wollen wir nicht „nur Chancengleichheit von „Frauen“ im Vergleich zu „Männern“, sondern nachhaltige Chancengleichheit für alle Menschen und in Bezug auf alle Merkmale, aufgrund derer Diskriminierung stattfindet.“

Was sagt das für oder wider die Quote aus? Nimmt die Quote einem Queer die Chance auf einen Job, wenn er gleich einem Hetero „Mann“ Qualifiziert ist? Ne, sicher nicht. Nimmt es einer PoC die Chance auf einen Job, wenn sie gleich dem Mitteleuropäischen Weißeuropäer Qualifiziert ist? Nein, sicher nicht, den sie erhöht ihre Chance noch. Mit der Chancengleichheit von Minderheiten gegenüber der Heteronormativen Mehrheit hat die Quote nichts zu tun. Sie tangiert sie nicht. Sie benachteiligt die schon benachteiligten „Männer“ nicht, und sie bevorzugt unter Umständen die heute benachteiligten „Frauen“ ein wenig. So wath?

Ein Mensch, der aufgrund Homophober Vorurteile heute keine Job bekommt, kann nicht dadurch diskriminiert werden, dass das, was er nicht kriege, eine andere aufgrund einer Quote bekommt.

Ich finde es im Übrigen immer wieder erheitern, wenn Menschen bei dem Versuch, Geschlechterverhältnisse zu zementieren ihr Herz für andere Minderheiten entdecken. Das ist Ähnlich glaubwürdig wie der Versuch eines Metzgers, Vegetarier als Kronzeugen gegen die Forderung von Veganern zu Nutzen.

Plattitüde zur Quote 4:

Unterschiedliche Präferenzen für bestimmte Ausbildungen, Studiengänge, Berufe und Positionen sind zu akzeptieren, soweit sie nicht auf unterschiedliche Chancen zurückzuführen sind. Bei der Vergabe von Stellen und Aufgaben sollen Menschen nach Persönlichkeit und Fähigkeiten ausgewählt werden, nicht auf Grund ihres Geschlechts.“

Und darum will man an einem System festhslten, das „Männer“ fördert, weil sie „Männer“ sind? Und wir sind gegen Quoten, weil „Frauen“ sich da nicht so verhalten? Merkwürdig, ich dachte, wir wären gegen das bilden von Seilschaften? Und warum werfen Menschen, die gegen Quoten sind dies Menschen vor, die von Quoten Profitieren? Nun, das Fördern von „Männern“ von „Männern“ sind gesellschaftlich akzeptierte Positionen. Wenn „Frauen“ daraus ausbrechen muss das ja böse sein. Ich bin nach dem lesen verwirrt, die Autoren aber müssen beim Schreiben unser Drogen Programm gelebt haben.

Ich freue mich, wenn beim Kampf gegen die Quote Licht in das Dunkel der abseitigen Argumente kommt. Wer schreibt: „Bei der Vergabe von Stellen und Aufgaben sollen Menschen nach Persönlichkeit und Fähigkeiten ausgewählt werden, nicht auf Grund ihres Geschlechts.“ hat genau verstanden, worum es bei der Quote geht. Um nichts, als die Vorherrschende Praxis, bei der „Männer“ bei Bewerbungen bevorzugt werden, zu beseitigen.

Um nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und wer das für richtig hält, sollte dann auch nicht gegen die Quote sein.

Es wird immer davon geredet, dass „Quoten diskriminieren“. Die Behauptung Quoten diskriminieren ist so Absurd wie die, die postulierte Gleichstellung Diskriminiere. Quoten Realisieren nur, das „Frauen“ sowieso den Anspruch auf absolute Gleichheit mit „Männern“ haben. Die Realisierung von Gleichheit wiederum bedeutet, das „Frauen“, bei gleicher Qualifikation Anspruch auf 50% von jeden Job, jedem Amt und Mandat haben. Wer meint, das das Reduzieren der, wie selbstverständlich angenommenen „Männlichen“ Dominanz auf den „Männern“ sowieso nur zustehenden Teil von allem Diskriminierung ist, der hat keine Ahnung von Diskriminierung. Und das die Tatsache, das „Männer“ auf Macht und Einfluss verzichten müssen kann die Graben nicht vertiefen, den der hier behaupteten steigenden Unzufriedenheit der einen Gruppe steht eine steigende Zufriedenheit der anderen Gruppe gegenüber.

Die Argumente gegen Quoten, die man in Bayern als Teil des Antrags gleich mit beschließen lassen will, sind welche, die mich dazu bringen würden, für die Quote zu stimmen.

Nach dem durcharbeiten des Beitrags bin ich gewillt, meine Augen mit Salzsäure auszuwaschen und mein Hirn mit Stahlwolle auszukratzen. Ein wenig dümmer bin ich auch geworden.

Ich muss auch sagen: ich würde hier immer gegen den Antrag, diese in Bits und Bytes geronnene Zementierung „ Männlicher“  Vormachtstellung stimmen.
Zwischenüberschriften aus Fettes Brot- „Schwule Mädchen“ aus http://www.youtube.com/watch?v=da1CmJIDub

[1] Ich bin mir bewusst, dass ich im Folgenden sehr Essentialisierend [2] über Geschlechterverhältnisse schreibe und mich Ausschließlich im Rahmen des zwei geschlechtlichen Systeme bewege. Dennoch ist für mich der Abbau von Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern das Ziel verbunden, dass die Kategorien „Mann“ und „Frau“ Irgendwann bedeutungslos werden.

[2]http://de.wikipedia.org/wiki/Essentialismus

[3] siehe hirzu.http://antjeschrupp.com/2010/10/31/deutschland-im-quotenfieber/

[4] https://kpeterl.wordpress.com/2012/10/22/keine-frau-nirgends

[5] http://wiki.piratenpartei.de/BY:Landesparteitag_2012.2/Antragsfabrik/Entscheidungsfreiheit_statt_Frauenquoten

[6] Das Zusammenleben ist die Art und Weise, in der Lebewesen miteinander existieren, sofern sie in Beziehung zueinander stehen. http://de.wikipedia.org/wiki/Zusammenleben

Keine Frau, Nirgends

22. Oktober 2012

Die Piratenpartei ist, vor der Katholischen Kirche, und gleichauf mit der NPD, die am stärksten Männlich geprägte Vereinigung in der BRD. Katholischen Kirche, NPD und Piratenpartei nehmen in ihren Reihen Frauen auf, an wichtigen Positionen sind sie aber (fast) unsichtbar.

Erklären lässt sich dies in der katholischen Kirche durch die Weisungen aus dem Vatikan und in der NPD durch die Ideologie, der angehangen wird.

In der Piratenpartei trifft weder das eine noch das andere zu. Hier geschieht der Ausschluss über unterschwelligen Maskulinismus[1].

Er prägt das Reden, Handeln und die Überzeugungen vieler „männlicher“ und mancher „weiblicher“ Mitglieder [2] der Piratenpartei.

…What’s wrong with the world, mama“

Dieser Maskulinismus nutzt die Phrase, dass die Piratenpartei „Postgender“ [3] sei, um grundsätzliche Diskussionen zur Frage der Beteiligung von „Frauen“ an dem Leben der Partei auszuweichen.

„Postgender“ ist nicht, wie oft in der Piratenpartei gedacht, die Verneinung der Differenz von „Mann“ und „Frau“, sondern die Überwindung derselben.

Wer akzeptiert, dass Geschlechter Soziale Kategorien und Zuweisungen sind, kann darüber nachdenken, die kulturelle Prägung, die „Geschlecht“ ausmacht, zu überwinden.

Genau das passiert in der Piratenpartei aber nicht.

Diejenigen, die wie in einem Schluckauf Exzess gefangen, immer das Wort „Postgender“ absondern und es als definitionem von Politik betrachten, definieren sich, in der Hauptsache, gleichzeitig als „Männer“.

Sie wollen „Männer“ sein, bestehen auf ihrer Identität als jene und verweisen auf das „Postgender“ sein der Piratenpartei.

Die Form des Verwirrtheitszustands ist ähnlich dem, wenn Betrunkene darauf bestehen, Nüchtern zu sein.

“…People livin‘ like they ain’t got no mamas“

Der Lieblingsspruch der Anhänger der These, die Piratenpartei sei „Postgender“ ist jener, dass „Frauen“ ja kandidieren könnten, wenn sie wollte. Das es Diskriminierung sei, wenn man sie aufgrund ihres „Frauseins“ wähle. Das „Männer“ oft einzig aufgrund ihres „Mannseins“ gewählt werden, ist bei dieser Vorstellung schlicht ausgeblendet.

Wenn Qualifizierte „Frauen“ Kandidieren, aber nicht gewählt werden so muss man sich fragen: „warum ist dies so?“.

Die eine schreiben dann, dies liegen an der Qualifikation und das die „Männer“ einfach besser seine.

Ich aber bin der festen Überzeugung, dies liegt an der Strukturellen Geringschätzung von „Frauen“ und ihrem wirken. Es liegt selten daran, dass es bessere „Männer“ gibt.

„Männer“ sind oftmals einerseits nur deshalb „Besser“, weil sie die Definitionsmacht darüber besitzen, was „besser“ ist und was nicht. Zur Not wird, per Suggestivfrage beim Grillen nochmals Gelegenheit gegeben, das Besondere der eigenen Arbeit herauszustellen.

Ich begrüße es übrigens, wenn bei kandidierenden „Frauen“ auf hohe Qualität der Argumente geachtet wird. Ich wäre nur von der Ehrlichkeit der Handelnden Überzeugt, wenn es bei Kandidierenden „Männern“ genauso wäre.

Die Frage nach der Privilegierung von „Männern“ in Gesellschaft und Piratenpartei ist in dieser Partei nie wirklich aufgeworfen und analysiert worden.

Solange es kein Bewusstsein über die Patriarchalen und Heteronormativ geprägte Struktur dieser Partei gibt wird es auch keine Änderung dieser Strukturen geben.

Es ist eine Kontroverse, die nicht wegdiskutiert oder durch Verweigerung der Wahrnehmung beseitigt werden kann.

Dieser Konflikt muss ausgetragen werden.

…I think the whole world’s addicted to the drama “

Alle Menschen, die wissen, dass die Piratenpartei „Frauen“  nicht wie bisher in wichtigen marginalisieren darf, sollten in dieser Partei dafür wirken. Wenn diese Partei so weitermacht wie bisher, wird die Strafe ihre Existenz in einer Nische der Gesellschaft sein.

Alle Menschen in dieser Partei sollten sich SELBER vor allem erst mal ernsthaft fragen, ob man sich denn wirklich dafür interessiert, warum die Piratenpartei für „Frauen“ unattraktiver ist als für andere oder ob man sich mit dem Thema nur beschäftigt, weil man das heutzutage ebenso macht.

Es muss so sein, das es bei der Suche nach geeigneten Kandidatinnen für irgendwelche Posten nicht danach gehen, wie „gut“ sie in die vorhandene Kultur passen. Es muss auch als positiv wahrgenommen werden, wen sie Veränderungsvorschläge für und Einwände gegen die vorhandene Kultur haben.

Es befürworten und sich darüber freuen, wie bei „Frauen“ Stammtischen, wenn sich Menschen in Zusammenhängen organisieren, die Gender Fragen diskutieren, denn die Ergebnisse, die da erarbeitet werden, könnten alle Menschen in der Piratenpartei weiterbringen.

Ich wünsche mir eine schlicht mehr von „weiblicher“ Kultur geprägte Piratenpartei, in der verstanden wird, das der, der „Postgender“ blökt, von der Welt nichts begriffen hat.

Zwischenüberschriften aus Black Eyed Peas- „Where Is The Love“ http://www.youtube.com/watch?v=YYsLZHsRv0k

[1] Maskulinismus bezeichnet hier die Überzeugung, als männlich erachtete Eigenschaften seien naturbedingt allem anderen überlegen, sowie die Legitimation männlicher Gesellschaftlicher Dominanz. http://de.wikipedia.org/wiki/Maskulinismus

[2] Ich bin mir bewusst, dass ich im Folgenden sehr Essentialisierend [2a] über Geschlechterverhältnisse schreibe und mich Ausschließlich im Rahmen des zwei geschlechtlichen Systeme bewege. Dennoch ist für mich der Abbau von Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern das Ziel verbunden, dass die Kategorien Mann und Frau Irgendwann bedeutungslos werden.

[2a]http://de.wikipedia.org/wiki/Essentialismus

[3] Postgender ist eine Bezeichnung für die Abschaffung von Geschlechterunterschieden http://de.wikipedia.org/wiki/Postgender